Makrofotografie mit Raynox DCR-250 Nahlinse (Review)

Makrofotografie mit Raynox DCR-250 Nahlinse (Review)

Makrofotografie muss nicht teuer sein. In diesem Beitrag seht ihr was für Makroaufnahmen mit einer hochwertigen Nahlinse in Verbindung mit normalen Zoomobjektiven entstehen können.

Da ich mit meiner Kamera am liebsten ALLES mache was nur denkbar ist, verwundert es vermutlich nicht, dass auch die Makrofotografie dazu gehört. Dazu gehören nicht nur Blumen, nein vor allem Insekten haben es mir dabei besonders angetan. Es ist einfach faszinierend was für ein Detailreichtum auf Makro-Fotos dieser kleinen Wesen entdeckt werden kann, der dem Auge sonst völlig unerschlossen bleibt. Mich selbst überrascht dabei aber am meisten, das ich mir bis heute kein Makro-Objektiv angeschafft habe. Der Grund dafür ist der Raynox DCR-250, den ich mir recht früh gekauft habe. Man mag ja über Nahlinsen sagen was man will, aber dieser Makro-Vorsatz von Raynox liefert einfach erstaunlich gute Qualität. Es handelt sich hier nicht einfach um ein 08-15-Brillenglas wie bei ähnlichen Produkten, sondern um ein 3-Linsen-System. Dadurch werden Linsenfehler wie Farbsäume auf ein Minimum reduziert und die Abbildungsleistung optimiert.

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Es funktioniert denkbar einfach: Der Vorsatz wird einfach auf ein Objektiv aufgesetzt und der Fokusbereich verschiebt sich dadurch auf wenige  Zentimeter vor das Objektiv. Für ein detailiertes Review könnt ihr euch gerne mein Review auf YouTube ansehen. Im Großen und Ganzen sind fast alle Fotos die ihr hier seht in Verbindung mit Standard-Zoom-Objektiven oder Telezoom-Objektiven entstanden. Je höher die Brennweite ist, umso höher ist auch die Vergrößerung. Schon die Testfotos von ein paar Objekten des Alltags sollten aber schon zeigen, dass mit dem Vorsatz durchaus eine sehr gute Qualität erzielt werden kann.

Alle Bilder können zum Vergrößern angeklickt werden.

Mein eigentlicher Fokus lag aber auf Insekten und Pflanzen. Also ging es raus und auf Motivsuche. Hier seht ihr ein paar Bilder die dabei entstanden sind. Ich konnte bei den Bildern keinerlei negative Einflüsse der Nahlinse erkennen. Schärfe und Kontrast sind sehr gut und die Farben unbeeinflusst.

Die größte Einschränkung welche mir auffiel war dabei die geringe Fokus-Distanz. Mit dem Vorsatz rutscht der Fokusbereich ein ganzes Stück näher zum Objektiv, wird dabei jedoch auch sehr schmal. Auf entfernte Objekte oder gar unendlich zu fokusieren ist unmöglich, anders als es bei den meisten Makro-Objektiven der Fall ist. Tatsächlich ist der schnellere und vielleicht sogar elegantere Weg zum scharf stellen das Bewegen der Kamera selber. Bei schnellen Insekten wie Bienen, Hummeln oder Fliegen kommt dadurch jedoch ein weiterer Schwierigkeitsgrad hinzu. Man muss nicht nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, sondern auch den richtigen Abstand treffen. Fairer weise muss aber erwähnt werden, dass dies nicht am Raynox sondern an Nahlinsen allgemein liegt – Zwischenringe sind ebenfalls betroffen – genau wie eigentlich fast alle Setups für Super-Makro-Fotografie allgemein.

Super-Makro

Wo wir schon bei Super-Makro wären – Der Vorsatz kann sehr vielfältig benutzt werden. Man kann ihn auch direkt auf ein Makroobjektiv setzen, oder sogar mehrere Nahlinsen stapeln – All das führt zu einer noch höheren Vergrößerung. Ich habe den Adapter auf ein Super-Teleobjektiv gesetzt (70-300mm an der Nikon 1, entspricht 189-810mm KB-Äquivalent!) und hier noch zwei Bilder einer 1-Cent-Münze sowie handelsüblichem Feinzucker aufgenommen. Die Ausschnitte auf den folgenden beiden Fotos sind lediglich 6 mm breit.

Die Bilder sehen in der Vorschau vielleicht noch ansprechend aus, jedoch ist in voller Größe durchaus eine Unschärfe sowie starke Farbsäume im Randbereich zu erkennen. Ich habe die Fehler bewusst unkorrigiert gelassen, da man hier schön sieht wo der Vorsatz an seine Grenzen stößt. Hier möchte ich jedoch unbedingt erwähnen, dass die Vergrößerung u.a. nur durch den kleinen 1-Zoll-Sensor der Nikon 1 mlöglich wurde. Es ist denkbar das mit einem anderen Objektiv oder allgemein mit einem größeren Sensor-Format eine bessere Qualität bei gleicher Vergrößerung erreicht werden kann.

Fazit

Der Raynox DCR-250 ermöglicht tolle Makroaufnahmen und liefert in Kombination mit normalen Standard und Teleobjektiven eine sehr gute Qualität. Damit ermöglicht er einen preiswerten Einstieg in die Makro-Fotografie ohne direkt ein Makro-Objektiv anschaffen zu müssen. Die Einschränkung des Fokusbereichs ist zwar etwas nervig, hier handelt es sich jedoch um eine physikalische Limitierung. Zwischenringe und andere Makro-Setups sind hiervon ebenfalls betroffen.

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